Große Momente: Fabian Dott als Eric Glass etwa riskiert zarte wie bewegende Nahbarkeit. Nikolai Gemel legt seinen Hallodri Toby Darling mitunter an der Grenze zum Harlekin an, aber er spielt sich auch waidwund als zutiefst verletzte Seele. Jede Figur wird in ihren Facetten entblättert. (…) Übervoll ist dieses Stück und doch erstaunlich kurzweilig. Ein Geschenk für Hannovers schwule Community und weit mehr. Es lohnt sich, dem Leben der vermeintlich Anderen beizuwohnen. Ihnen zuzuhören, bedeutet kein Weniger der eigenen Privilegien, sondern ein Mehr an Geschichten. Das vor allem ist dieses Abends – genau – Vermächtnis. Neue Presse
Standing ovations vom ersten Beifall an. (…) Brillant sind alle diese Figuren mit- und ineinander verstrickt; und weil sich die hannoversche Inszenierung so fern hält von realen Bild-Behauptungen, ist wirklich ganz wenig zu spüren vom durchaus vorhandenen, aus Berechnung und Zufall gemixten Kitsch. Auch deshalb klingt dann das fundamentale Plädoyer in dieser Version so einfach, klar und aufrichtig: für die blanke Selbstverständlichkeit selbstbestimmten homosexuellen Lebens. (…) Das Ensemble findet durchweg die richtigen Töne dafür – dieses Ensemble trägt das Stück. Und das Stück lässt das Ensemble über sich hinaus wachsen. nachtkritik
Die Sache hat einen gewissen Drive, eine gewisse Dringlichkeit und, ja, auch das: eine gewisse Größe. (…) Natürlich ist da viel Kitsch im Spiel. Regisseur Jakubaschk kämpft nicht mit Kunstanstrengung dagegen an. Muss er auch nicht. Kitsch kann man auch aushalten. Man kann sich ihm aussetzen und ihn annehmen. Auch im Spiel. (…) Raffiniert und auch sehr unterhaltsam (…) was die Zuschauer am Ende bewogen hat, sich zu erheben, um begeistert und ausdauernd im Stehen zu applaudieren und das Schauspielteam mit lautem Jubel zu feiern.
Hannoversche Allgemeine Zeitung