»Nichts bedeutet irgendwas, das weiß ich seit Langem. Deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun.« Mit diesen Worten verlässt Pierre Anthon am ersten Tag nach den Sommerferien das Klassenzimmer.
»Alles ist egal. Denn alles fängt nur an, um aufzuhören.« Er klettert auf einen Pflaumenbaum, wirft mit unreifen Pflaumen auf seine Mitschüler, übt sich im Nichtstun und philosophiert über die
Sinnlosigkeit der menschlichen Existenz. Seine Mitschüler allerdings wollen die völlige Bedeutungslosigkeit ihrer Leben so nicht auf sich sitzen lassen, wollen nicht glauben, dass nichts von dem, was
sie tun, nichts von dem, was sie sind, etwas zu bedeuten hat. Es ist klar: Sie müssen Pierre Anthon das Gegenteil beweisen.
Aus den Dingen, die sie auf der Suche nach Wert und Sinn nach und nach zusammentragen, wird allmählich ein Berg. Doch bedeutet der jetzt irgendwas? Zweifel daran lassen innerhalb der Gruppe eine
Dynamik entstehen, die sie immer drastischere Dinge voneinander fordern lässt. Was harmlos beginnt, droht bald zu eskalieren, denn je größer das Opfer für den Spender, desto größer seine
Bedeutung.
»Nichts. Was im Leben wichtig ist« ist eine erschütternde Parabel über Gruppenzwänge, das Erwachsenwerden, Erziehung und die Suche nach dem Sinn des menschlichen Daseins. Der Roman, 2000 in
Dänemark erschienen, wurde zunächst an dänischen Schulen verboten, 2001 aber mit dem Kinderbuchpreis des dänischen Kultusministeriums ausgezeichnet. In Deutschland, erst 2010 veröffentlicht,
wurde er für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.
mit ravi marcel büttke, nina el karsheh, nikolaij janocha, ralph kinkel, sinem spielberg
regie: ronny jakubaschk
bühnen- und kostümbild: annegret riediger
musik: bastian bandt
premiere am 26. februar 2016
staatstheater braunschweig I kleines haus