Während der langen Amtszeit von Herzog Vincentio sind die Gesetze ebenso in Vergessenheit geraten wie die guten Sitten. Um nicht selbst hart durchgreifen zu müssen, setzt der Herzog den sittenstrengen Statthalter Angelo ein. Der soll die Stadtgesellschaft wieder auf den Pfad der Tugend führen. Ohne zu ahnen, dass er selbst Teil eines Spiels des Herzogs ist – dieser lenkt als Pater verkleidet die Geschicke zunächst im Hintergrund – zieht Angelo einem Feldherrn gleich durch die Stadt. Er will die Bordelle schließen lassen und längst vergessene Gesetze mit aller Härte durchsetzen. Unter diesen Umständen wird der junge Claudio eines seiner ersten Opfer. Da seine Verlobte ein Kind von ihm erwartet, statuiert Angelo an ihm kurzerhand ein Exempel und verurteilt ihn wegen Unzucht zum Tode. Als Claudios Schwester Isabella um Gnade bei Angelo bittet, spürt er ein unbändiges Verlangen und fordert gnadenlos eine Liebesnacht als Gegenleistung für Claudios Leben. Doch sie hat sich einem streng religiösen Leben verschrieben und will ins Kloster. Soll sie ihre Unschuld und ihr eigenes Leben retten oder das ihres Bruders?
MASS FÜR MASS zählt zu den abgründigsten Komödien Shakespeares. Lustvoll inszeniert der Autor darin ein Experiment über Anspruch und Wirklichkeit, über Doppelmoral und die Verführbarkeit durch Macht. Wenn ein Verfechter von Sittenstrenge über seine eigenen Prinzipien stolpert, dann ist das in Zeiten von #MeToo eine erschreckende Parallele.
herzog vincentio wilhelm schlotterer
angelo jonas riemer
isabella sandra schreiber
escalus thomas kitsche
pompeja regine andratschke
claudio louis nitsche
franziska / mariana / julia lea ostrovsky
lucio ilja harjes
ellbogen gerhard mohr
regie ronny jakubaschk
bühnen- und kostümbild david gonter
choreoraphie lily mihajlovic rampre
musik christoph iacono
dramatrgie barbara bily
premiere am 16. november am theater der stadt münster