Um das legendäre Goldene Vlies zu bekommen, muss der Grieche Jason auf der Insel Kolchis eine tödliche Probe bestehen. Die Königstochter Medea verliebt sich in den Fremden. Sie ist bereit, ihm mit Zauberkraft zu helfen. Als seine Ehefrau verlässt sie mit ihm ihr Heimatland, verrät für seine Freiheit ihre eigene Familie und lockt sogar den eigenen Bruder in einen tödlichen Hinterhalt. Doch als zehn Jahre später Jasons Liebe zu Medea erlischt und er sie für die Heirat mit einer anderen in die Verbannung schicken will, ist Medeas Rache grausam.
Ausgehend von der „Argonautica“ des Apollonius von Rhodos und Euripides‘ „Medea“, entwirft der Autor Tom Lanoye eine ebenso märchenhafte wie moderne Fassung des zeitlosen Klassikers und kontrastiert saloppe Alltagssprache mit poetischem Blankvers. Er erzählt von schicksalhafter Verstrickung, Leidenschaft, enttäuschter Hoffnung und Fremdheit. Dabei ist es nicht nur die Fremdheit der Kulturen, sondern vielmehr die Fremdheit des menschlichen Miteinanders und die Fremdheit vor sich selbst, die zur Katastrophe führen.
Der Belgier Tom Lanoye, 1958 geboren, ist preisgekrönter Romanautor, Dramatiker, Performer und Übersetzer. Mit seiner furiosen Fassung von Shakespeares Rosenkriegen unter dem Titel „Schlachten“ ist er in ganz Europa bekannt geworden.
regie ronny jakubaschk
bühnen- & kostümbild, video marina stefan
musik jörg kunze
medea juliane pempelfort
jason philipp alfons heitmann
aietes, lehrer rainer scharenberg
chalkiope, kirke, kind kathrin berg
melas, kreusa annalisa grebe
apsyrtos, kind christoph bahr
telamon pablo guaneme pinilla
premiere am 15. september 2018
am rheinischen landestheater neuss