Die Lebensgeschichte des Sonderlings Oskar Matzerath beginnt 1924 in Danzig. Er verweigert sich der Welt der Großen und beschließt im Alter von drei Jahren folgerichtig, nicht mehr zu wachsen. Zu dieser Zeit bekommt er von seiner Mutter eine Blechtrommel geschenkt, die zu seinem ständigen Begleiter wird. Als scheinbar ewiges Kind vermag er, aus der Perspektive von unten über die verkommene Welt da oben zu berichten und ihren Rhythmus auf seiner Trommel zu konterkarieren.
Günter Grass’ »Die Blechtrommel« erschien 1959 und gilt als einer der wichtigsten Romane der deutschen Nachkriegsliteratur. Er lässt sich als zugleich historischer Roman sowie Schelmen- und Entwicklungsroman lesen. Der Autor erhielt nicht zuletzt dieses furiosen Erstlings wegen den Nobelpreis für Literatur. Weltweit bekannt wurde die »Blechtrommel« vor allem durch die Verfilmung von Volker Schlöndorff, die sowohl als bester fremdsprachiger Film mit einem Oscar als auch mit der Goldene Palme in Cannes gewürdigt wurde. Grass schuf durch seine lebenspralle, von überbordender, fast barocker Fabulierlust gekennzeichnete Erzählweise ein Werk, das seit 2010 auch vermehrt den Weg auf deutsche Theaterbühnen gefunden hat.
regie ronny jakubaschk
bühnen- und kostümbild annegret riediger
mit
annemarie brüntjen, sybille kress, elke richter, nicoline schubert, nils thorben bartling, alexander gamnitzer, robin krakowski, martin reik
premiere 17. november 2017, neues theater halle / saal