Das wird ein Theaterabend, den man nicht vergisst. Einer, in dem sich jemand neu verliebt. Und einer, der Saiten in Menschen zum Klingen bringt und verdrängte Melodien und Worte zu Tage fördert, die nötig sind in einer Zeit, in der bei vielen Herz und Verstand einzufrieren scheinen. Die Band aus Florian Winkel (Bandleader, Percussion), Johannes Knorr (Bratsche), Johannes Köhler (Keyboards), Josef Mücksch/Karl Epp (Gitarre), wirkt im empathischen Einklang mit den betörend differenzierten und klaren Stimmen im Vordergrund. So werden die Songs rhythmisch und choreografisch mitreißend – auf eine Weise wiedererweckt, die beides zulässt: Sentimentale Erinnerungen und die neue Erkenntnis, dass die Texte von unglaublich gegenwärtiger Poesie sind und sich geradezu aufdrängen, Dummheit, Hass, Ressentiments und grassierender Gleichgültigkeit freundlich aber entschieden entgegenzutreten. Man kann sich auch lange nach dem Tod einer Künstlerin in sie und ihr Werk verlieben und Kraft daraus ziehen. Was hiermit geschieht. Dank eines unvergesslichen Theaterabends. Freies Wort & Main-Post
Diese quasi zeitgeschichtliche Aufführung atmet Gegenwart, gleichsam mit einem politisch-poetischen Soundtrack für ostdeutsche Befindlichkeiten im Hier und Jetzt, die die DDR ebenso wenig bewältigt haben wie alle auch selbstverschuldeten Unmündigkeitsumstände der Wiedervereinigung. Das müsste man gesehen und gehört haben. Allerdings gibt es bis in den nächsten Mai hinein dafür einstweilen keine Karten mehr. Thüringer Allgemeine